Mobiltelefonfotografie

Frauenstreik

 

Am Freitag war Frauenstreik. Tolle Sache, die ich, wie auch die Forderungen der Frauen, voll und ganz unterstütze.

 

Frauenstreik also, und ich konnte natürlich nicht einfach mitmarschieren. Das liegt mir einfach nicht. Aber fotografieren, das schon, ja doch, das geht. Da ist man in Bewegung, hat Action und abgesehen davon fühle ich mich ohne Kamera in der Hand dann doch eher hilflos.

Dem Frauenstreik-Zug nachlaufen, voranrennen, von hier und da ein Foto machen. Daheim alles gut beschriften, Signaturnummer vergeben und ab auf die 10TB-Festplatte. Die wird in den nächsten dreissig Jahren kaum einer suchen. Aber immerhin, sollte doch mal wer fragen, dann hab ich sie in zehn Sekunden gefunden.

 

Etwas schwieriger wird es, die junge Frau auf dem Foto haben. Handy-Fotos. Fotos, die mit Handys geschossen sind, sind zu 99,999 % Totgeburten. Werden nie angeschaut und gehen früher oder später verloren. Milliarden TB jedes Jahr. Sei's drum.

Die restlichen Bilder sind meist ebenfalls nicht mit einem langen Leben gesegnet. Sie dienen dem Teilen eines Moments und nicht der Bewahrung desselben. Das unterscheidet meist die Handyfotos von der Fotografie, die man mit Kameras macht.

 

Das Bild, das die junge Frau gemacht hat, ist ein Foto, das mit höchster Wahrscheinlichkeit verloren gehen wird. Das Foto das ich gemacht habe, zeigt eine Geschichte, dokumentiert.

Da es jedoch nie irgendjemanden interessieren wird, ist es natürlich genau so sinnlos produziert worden. Es kommt also nicht drauf an.

Oder?

 

 

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